Wortlager / Markus Kutter
 
     

     
 
 
 
 

Inwiefern Basel eine Medienstadt war

Keine Medienwissenschaften ohne Mediengeschichte. Mediengeschichte wird dann am spannendsten, wenn man entdeckt, dass sich entscheidende Etappen dieser Geschichte in der eigenen Stadt und sogar an der gleichen Universität vollzogen haben, in der jetzt Medienwissenschaften und Mediengeschichte gelehrt werden.

Von Basel heute als einer „Medienstadt“ zu reden, ist mehr Postulat als Berichterstattung. Presse, Fernsehen, Film und weitere elektronische Medien haben ihre Schwerpunkte an anderen Orten; Basel verwaltet im besten Fall noch Teilbereiche. Das reicht nicht zur Qualifizierung als Medienstadt. Das gilt für die Gegenwart, doch in der Vergangenheit sah es anders aus. Die Erfindung, mit der man die sogenannte Neuzeit beginnen lässt, nämlich der Buchdruck, wählte Basel als eine der zwölf Pionierstädte, in denen das Werk Gutenbergs weiterentwickelt und in die Welt hinaus vermittelt werden sollte. Der Wagemut und die Eleganz, mit der sich Basel damals als Medienstadt etablierte, trug nicht nur geistig reiche Früchte, sondern schuf erheblichen Wohlstand.

Der Buchdruck aber ist – mediengeschichtlich gesehen – nur ein Phänomen unter vielen. Er sollte uns nicht den Blick auf ganz andere Entwicklungen verstellen. Es gibt Zeitpunkte und Umstände, da in der Art der Informationsvermittlung aus technischen und systembedingten Gründen plötzlich Verhältnisse entstehen, die zu neuen Verfahrens- und Verhaltensweisen führen. Das gibt Modernitätsschübe, deren Bedeutung sich meistens erst im Rückblick enthüllt.

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© 2004 Markus Kutter Nach Oben